Fairtrade-Town Lamspringe
Seit dem 15. Februar 2024 trägt Lamspringe stolz den Titel einer Fairtrade-Town – ein wichtiger Schritt in Richtung eines gerechteren und nachhaltigeren Konsums. Diese Auszeichnung spiegelt das Engagement der Gemeinde wider, sich aktiv für fairen Handel einzusetzen und dadurch einen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und globaler Nachhaltigkeit zu leisten.
Gegenseitige Unterstützung und Inspiration für eine starke Stimme für fairen Handel - das sind die Ziele vielfältiger Vernetzungsinitiativen auf kommunaler, regionaler und internationaler Ebene. Die Fairtrade-Town-Kampagne ist eine weltweite Bewegung
Auch weltweit wächst die Gemeinschaft stetig an – über 2.200 Städte und Gemeinden tragen bereits den Titel Fairtrade-Town in 26 Ländern. Sie sind Beweis für den Willen und die Tatkraft unzähliger engagierter Menschen, die vor Ort dafür sorgen, ihren Wohnort fairer zu gestalten – von kleinen Gemeinden bis hin zu ganzen Metropolregionen.
In der Gemeinde Lamspringe ist die Auszeichnung als Fairtrade-Town das Ergebnis gemeinsamer Aktivitäten von Einzelhandel, Gastronomie, Schulen, Vereinen und Gemeindeverwaltung, wo das Thema ebenfalls großgeschrieben wird. Selbstverständlich bietet auch die Gemeindeverwaltung bei öffentlichen Veranstaltungen faire Getränke und Snacks an und orientiert sich bei Beschaffungen am Kompass Nachhaltigkeit.
Dass die Auszeichnung nicht nur eine kleine Nische im öffentlichen Leben betrifft, beweist die Zusammensetzung der seit 2018 bestehenden Steuerungsgruppe, die als Impulsgeber zur Erfüllung der Kriterien erheblich beigetragen hat. Zur Gruppe gehören Mitarbeitende der Verwaltung ebenso wie Angehörige des Gemeinderates, aber auch Vertreter der Kirche, des Gewerbevereins, der Kitas und Schulen sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger. Durch ihre flexible Struktur bleibt sie offen für innovative Ideen aus der Zivilgesellschaft und fördert so den regelmäßigen Austausch zwischen verschiedensten Akteuren.
Durch Aktionen beispielsweise im Waldbad, auf dem Feierabend-Wochenmarkt, beim Dreschfest oder auf dem Weihnachtsmarkt wird die Bevölkerung für die Verwendung fair gehandelter Produkte sensibilisiert.
So erfreut sich das ehemalige Kiosk-Gebäude, aus dem nach einer grundlegenden Sanierung das Waldbad-Cafe entstanden ist, seit Beginn der Badesaison eines Neuanstrichs. Die Frontseite des Cafés wurde von der einmischen Künstlerin Susanne Merten-Laqua mit aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellten ökologisch konsequenten Farben verschönert. In die Konzeption dieses Bildes sind auf subtile Weise die wesentlichen Merkmale der Nachhaltigkeit und des Fair-Trade-Gedankens eingeflossen, für die die Gemeinde Lamspringe steht. Die Landschaft mit der friedlich grasenden Schafherde stehen für den unverwechselbaren Charakter und die Historie von Lamspringe.
Bereits in der Grundschule Lamspringe wird der Fairtrade-Gedanke thematisiert und in verschiedenen Projekten umgesetzt, beispielsweise mit der Frage „Welche Obst- und Gemüsesorten wachsen denn eigentlich in welchen Ländern?“. Zusätzlich organisiert jeden Monat eine andere Klasse ein „gesundes Frühstück“ aus fairen, nachhaltigen und regionalen Produkten.
Ebenfalls integriert die evang.-luth. Kirchengemeinde Lamspringe Graste Netze Neuhof themenbezogene Bildungsaktivitäten in den Konfirmandenunterricht, und auch im Jugendfussballverein wird mit Fairtrade-Bällen trainiert, außerdem wird das Thema auf Trainertagungen vermittelt.
Bei einem gutbesuchten Vortrag im Refektorium berichtete Frank Herrmann, Autor erfolgreicher Bücher wie „FAIRreisen“ sowie „Fair einkaufen – aber wie?“ über seine Erfahrungen, die er während vieler Jahre in Lateinamerika als Berater von NGOs und Kleinbauern-Kooperativen gesammelt hat.
Auf dem Weihnachtsmarkt wurde in Kooperation mit dem Netzwerk Jugend nachhaltige Weihnachtsdeko gebastelt und Kakao aus fairem Handel ausgeschenkt. Bei der größten Veranstaltung in der Gemeinde, dem historischen Dreschfest, hatten mehr als 5000 Gäste in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, hochwertigen „Lamspringer Dreschfest-Kaffee“ von El Puente zu erwerben.
Im April fand auf dem Feierabend-Wochenmarkt unter dem Motto „Faires Osterfest“ mit Unterstützung des Ortsrates eine Tombola statt, bei der es Fairtrade-Produkte zu gewinnen gab. Am dazugehörigen Stand wurde so spielerisch über Produkte aus fairem Handel informiert.
Die Gemeinde freut sich über jeden, der sich dem Engagement anschließt und durch den Kauf fairer Produkte für eine gerechtere Welt eintritt. Gemeinsam macht Lamspringe einen wichtigen Schritt, der weit über die Gemeindegrenzen hinaus wirkt – als Zeichen dafür, dass fairer Handel in unserer Gesellschaft fest verankert ist und jede kleine Entscheidung etwas Großes bewirken kann!